Arnulfstraße 294 | 80639 München

Tram 12, 16, 17 | Bus 51, 151

Thematische und musikalische Grundlage für „Händel Stimmen Visionen“ sind Arien aus Händels Opern und Oratorien. Es sind Schreckensbilder, sie spiegeln Kummer  und Trauer ebenso wie Rachedurst, gleißendes Glück und Todessehnsucht. Sie bilden den inhaltlichen Ausgangspunkt für die Rezitation, ergänzt und fortgesponnen in Reflexionen, in Ausflügen in die Belletristik und in sprachlich-klangliche Arbeit. Die Musik entsteht in der Improvisation; das Material dazu bietet Händel: die ausgewählten Arien und andere Musik aus seinem Werk – neu entdeckt und kombiniert/komponiert, weiterentwickelt, ausgebaut, abgespalten, überflügelt.

Karina Erhard und Georg Karger arbeiten als Duo „Außenstimmen" an einem zeitgenössischen Zugang zur Musik des Barock wie des 20. und 21. Jahrhunderts. Ähnlich den Vertretern der „authentischen Aufführungspraxis", allerdings mit gänzlich anderen Mitteln und zum Teil sogar gegenteiligem Ansatz, knacken sie dabei überkommene Hörgewohnheiten und eröffnen so dem Rezipienten neue Türen zu scheinbar allzu bekannten Räumen. Die Improvisation als wesentliches Mittel der Umsetzung komponierter Werke beider Epochen spielt dabei eine zentrale Rolle. 

Ein Musikstudium in Detmold, Assistenzen bei Opernregisseuren wie Willy Decker und Roland Velte, einige Jahre als Kulturredakteurin und Theaterkritikerin in Göttingen und Engagements als Dramaturgin am E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg und am Deutschen Theater in Göttingen begründen die berufliche Vita der Regisseurin, Autorin und Rezitatorin JULIA WAHREN. Seit ihrem Studium entwickelt sie spartenübergreifende Projekte zwischen Musik, Literatur und Theater. In ihren Inszenierungen, in Performances und Collagen aus Text und Musik arbeitet sie zusammen mit Schauspielern, Sängern, Instrumentalisten aus allen Gattungen zwischen Alter und Neuer Musik, Jazz, Volksmusik und Kunstlied – in München z.B. mit Musikern des Musiklabors Echtzeithalle e.V. oder mit dem Geiger Winny Matthias. Neben Regiearbeiten für verschiedene Ensembles – etwa Monteverdis „Orfeo“ am Münchner Cuvilliéstheater – erarbeitet sie Produktionen unter ihrem eigenen Label „Theater aus freien Stücken“.

Die Querflötistin KARINA ERHARD ist vor allem auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik und der Kammermusik tätig. Das Studium der Querflöte mit anschließender Spezialisierung auf Kammermusik und zeitgenössische Musik absolvierte sie an den Hochschulen von Amsterdam und Utrecht. Es folgten Meisterkurse bei Robert Dick und Patrick Gallois, Vincent Cortvrint sowie den Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt.

Nach langjährigen Auslandsaufenthalten in den Niederlanden und Spanien lebt sie nun in München. Mit ihren Ensembles KAIDA, Ensemble PFCe, Trio Klaxon, Ensemble Areté und One Plus One, sowie als Solistin mit dem Nederlands Accordeon Atelier gewann sie zahlreiche Preise und spielte auf diversen internationalen Festivals. Viele Komponisten haben eigens für sie oder eines ihrer Ensembles Stücke geschrieben.

GEORG KARGER studierte Kontrabass bei Josef Niederhammer und Arrangement bei Kurt Maas. Er absolvierte Meisterkurse bei Ludwig Streicher und mehrere Schauspielkurse bei Gerry Mierbeth und Michael Tschernow. Seit 2001 arbeitet er u. a. als festes Mitglied im Orchester Die Konferenz an diversen Münchner Theatern.  Als Musiker und/oder Komponist hat er u. a. mit den Regisseuren Peer Boysen, Dieter Dorn, Henning Drechsler, Jorinde Dröse, Franz Xaver Kroetz und Josef Vilsmaier gearbeitet.

Als Kontrabassist war er etwa in den Barockproduk-tionen „Der Messias“ und „Dido & Aeneas“ unter Prof. Thomas Gropper zu hören (2007), ferner mit „Außenstimmen“, im Duo mit der Flötistin Karin Erhard mit barocker und zeitgenössischer Musik. Er ist Mitglied in dem Barock-Jazz-Crossover-Ensemble Passamezzo und spielt seit 2007 im Duo Karger Varner